Eine Hommage an Tina Turner im Kurhaus

Eine Hommage an Tina Turner im Kurhaus

Wiesbadener Tagblatt

vom 27.02.2018

Die Hommage an die Rocklegende Tina Turner gleicht einer Verbeugung auch ans Wiesbadener Publikum: „You’re simply the best“, singt Tess „Dynamite“ Smith im nahezu komplett ausverkauften Thiersch-Saal des Kurhauses und hat damit endgültig die Herzen ihrer Zuhörer, die es längst nicht mehr auf ihren Stühlen hält, gewonnen. Stimmgewaltig, mit begnadet rauchigem Timbre und ungemein temperamentvoll dominiert die Philippinin, die den Ruf der weltweit besten Tina Turner-Interpretin genießt, die Bühne.

Hits wie „Steamy windows“ oder „I don’t want to lose you“ machen die Reset Production „Tina – Break every rule“ zu einem Fest für Ohren und Augen – und entschädigen für den eher unglücklichen Versuch, das Leben der als Anna Mae Bullock geborenen Tina Turner nachzuzeichnen: „Tina“ ist eine erlebenswerte, von einer ausgezeichneten Band getragene Musikshow. Ein Musical indes, wie im Titel angekündigt, ist der Kniefall vor der inzwischen 79-jährigen Ausnahmekünstlerin nicht.

Die Biografie der Künstlerin hätte sich, wenn es denn überhaupt sein muss, anschaulicher darstellen lassen als durch die dargebotenen eher hölzernen Dialoge. Nichts gegen Nachwuchsdarsteller, aber es war schlichtweg albern, was Palmyre Ligue als Ike Turner und Mariyama Ebel als junge Tina Turner auf der Kurhaus-Bühne abliefern mussten. Die Ohrwürmer aus der Zeit von Ike and Tina Turner & The Ikettes, eine Umarmung, eine Ohrfeige und ein weggeworfener Ehering hätten ausgereicht, um die Liebe des Paares, die Gewalt des Ehemannes und die Trennung darzustellen – „River low, mountain high“ entschädigt. Gleiches gilt für den Beatles-Hit „Come together“ und das von Tess Smith als Ballade interpretierte „Help“ war schlicht großartig.

Mit der „Geburt“ der Solosängerin Tina Turner ging es in den zweiten Teil, für den die Tina-Darstellerin „Party“ angekündigt hatte. Ein Versprechen, das nicht zuletzt auch dank der exzellenten Backgroundsängerinnen Amy Isaac und Jule Rossberg eingehalten wird. Als Duett-Partner Eros Ramazzotti dreht Sänger Daniel Splitt auf, die fünfköpfige Band begleitet erneut einfühlsam. „Two people“ und „Missing you“ entlocken dem Publikum Zwischenapplaus, und beim „Private dancer“ läuft der Saxophonist Paul Griesbach zur Höchstform auf.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier unter: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/freizeit/kunst-und-kultur/musik/eine-hommage-an-tina-turner-im-kurhaus_18552991.htm

Bericht von Christina Oxfort im Wiesbadener Tagblatt vom 27.02.2018.