Zwischen Kitsch und Körperkunst

Zwischen Kitsch und Körperkunst

Main Spitze

vom 22.01.2018

RÜSSELSHEIM – Nicht ganz einer Meinung waren die Besucher des Schattenspiels „Amazing Shadows“ im Rüsselsheimer Theater. Während der ein oder andere Seufzer durch die fast ausverkauften Reihen ging, hielten manche den Kitsch der Geschichte rund um Johnny und Annie nicht aus und verließen die Vorstellung vorzeitig. Das lag weniger an der tänzerischen und darstellerischen Leistung, sondern vielmehr an der Vorhersehbarkeit des Lebenslaufes der beiden Protagonisten. Eine perfekte Leistung hinter der riesigen Leinwand entschädigte für eine Geschichte, die aus etwas Lassie, Heidi und Rosamunde Pilcher bestand.

Anders als beim chinesischen Schattentheater, wo zweidimensionale Figuren vor einer Lichtquelle hinter einem Schirm bewegt werden, sind „The Silhouettes“ aus den USA die Künstlerinnen und Künstler, die die Geschichte von Choreografin Lynne Waggoner-Patton in Szene setzen. Akrobatisch und durchtrainiert platzierten sie sich punktgenau hinter der Leinwand, um Schriftzüge, Gebäude, Alltagsgegenstände oder Tiere darzustellen.

Johnny und Annie schreiben ihre Liebesgeschichte

Als Annie und Johnny nämlich auf Hochzeitsreise in Deutschland sind, formierten sich die Schattentänzer zu Silhouetten zum Beispiel von Schloss Neuschwanstein oder dem Brandenburger Tor. Diese ganz klaren Linien hätten keiner Beweisführung durch das Einblenden der Originalschauplätze bedurft, doch so sahen sich auch zweifelnde Besucher bestätigt. Das visuelle Ereignis verdankte alles den Perfektionisten hinter dem Vorhang, die sich zu einem Baum mit Kinderschaukel oder einem Boot auf tosendem Wasser verbanden. Dabei waren keine oder kaum menschliche Konturen mehr sichtbar.

Den vollständigen Bericht lesen Sie auch hier: http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/zwischen-kitsch-und-koerperkunst_18468433.htm

Bericht von Natalia Schmidt in der Main-Spitze vom 22.01.2018.