Ganz nah dran an den Woodstockern

Ganz nah dran an den Woodstockern

Nordwest Zeitung Online

vom 27.01.2020

Diese musikalische Zeitreise sorgte für Begeisterung: Viele lobende Worte gab es am Sonnabend nach der mitreißenden Musik-Revue „The Spirit of Woodstock“ in der Stadthalle Friedeburg. „Richtig gut gemacht!“, „Tolle Musik!“ oder „Die 60er-Jahre waren schon irre“, meinten einige Zuschauer schon in der Pause. Rund 150 Besucher verschiedener Altersgruppen waren gekommen. Sie waren von der Show so angetan, dass sie am Schluss nahezu alle standen, applaudierten und zwei Zugaben erklatschten. „Was für ein Abend! Ihr wart ein wundervolles Publikum“, freute sich der Regisseur Daniel Brockhaus, der durch die gut zweieinhalbstündige Show mit vielen Lichteffekten und Musik aus den Genres Rock, Blues, Folk, Psychedelic und Country geführt hatte.

Sieben Sänger

Das professionelle Ensemble mit sieben Sängern und einer sechsköpfigen Band präsentierte unter anderem sehr gekonnt Songs von Joan Baez, Santana, The Who, Joe Cocker, Stills, Nash & Young und Jimi Hendrix. Ihre Auftritte hatten 1969 zu den Höhepunkten des dreitägigen Open-Air-Festivals in Bethel (US-Bundesstaat New York) mit sage und schreibe 32 Bands und Solisten gehört.

Die fast alle aus Italien stammenden Musiker auf der Bühne der Friedeburg kamen ihren musikalischen Vorbildern durchweg sehr nahe. Da war zum Beispiel das virtuose Gitarrenspiel von Fulvio Feliciano, der sich selbst nicht zu Unrecht als Hendrixian-Gitarrist bezeichnet. Imposant ebenso der Auftritt von Michael Holderbusch, der einigen vielleicht aus dem Fernsehformat „Das Supertalent“ bekannt ist. Mit seiner explosiven Stimme coverte er Joe Cocker brillant.

In den vorderen Reihen des Saals war es laut, und die Bässe wummerten. Aber gerade das ließ die professionell gemachte Revue mit der kultigen Musik, den flippigen Hippieklamotten und den langen Mähnen so authentisch wirken.

Auf einer Leinwand wurden zudem Originalfotos und -videos eingespielt, die ebenfalls das damalige Lebensgefühl von Love and Peace schilderten. Sie zeigten die Welt der Hippies und Flower-Power-Kinder. Sichtbar wurden dabei aber auch das Missmanagement der Organisatoren, die im August 1969 beileibe nicht auf knapp eine halbe Million Besuchern eingestellt gewesen waren, das miserable Wetter mit dem vielen Regen und die chaotischen Zustände auf den Weidefeldern eines Milchbauern in der Nähe der Kleinstadt Bethel.

Text und Bilder von Andreas Gruner veröffentlicht in der Nordwest Zeitung  vom 27.01.2020.

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